Als neuartiger Transportmechanismus für Nährstoffe wie Vitamin C sind Liposome erst seit relativ kurzer Zeit im Einsatz, der Wissenschaft sind sie allerdings bereits seit den 1960er Jahren bekannt.
Doch was genau sind Liposome ?
Liposome sind Hohlkugelstrukturen im Nanometerbereich, die in ihrem Inneren mit Wirkstoffen unterschiedlicher Art aufgefüllt werden können.
Ihre Bezeichnung enstammt der griechischen Sprache, das Wort Lipos steht für „Fett„, das Wort Soma für „Körper„.
Ihre äußere Hülle besteht aus sogenannten Phospholipiden. Dies sind Verbindungen aus einer Phosphatgruppe und einer Lipidmolekülgruppe, welche über eine Glycerolgruppe miteinander verbunden sind.
Bedingt durch den hydrophilen (wasserliebenden) Charakter der Phosphatgruppe (meistens Cholin) und den hydrophoben (wasserabstoßenden) Charakter der Lipidgruppe (meistens eine Omega-6-Gruppe) bilden diese Phospholipide in einem wasserhaltigen Lösungsumfeld eine doppelschichtige Membran rund um den im Inneren des Liposoms eingeschlossenen Wirkstoff.
Phospholipide finden sich auch in den Zellmembranen
Phospholipide sind zudem der Hauptbestandteil aller Zellmembranen, welche die Kernbestandteile und Reaktionsmechanismen im Inneren jeder Zelle einschließen, unter anderem die als Zellkraftwerke bekannten Mithochondrien.
Neben ihrer Funktion als Wandmembran für die Zellbestandteile bieten die aus Phospholipiden bestehenden Membranen auch Schutz gegen Giftstoffe und Krankheitserreger, welchen die Zelle ohne schützende Membran hilflos ausgeliefert wäre. Diese Membranen stehen unter dauerhaften Angriffen durch freie Radikale, Erreger oder Giftstoffe.
Um ihre Schutzfuktion aufrechtzuerhalten, benötigt der menschliche Körper eine dauerhafte Versorgung mit Phospholipiden, da nur ein sehr geringer Teil durch Stoffwechselprozesse im Körper selber bereitgestellt werden kann. Der Großteil der benötigten Phospholipide muss also als sogenannte essenzielle Phospholipide über die Nahrung aufgenommen werden.
Der genaue Mechanismus zur Freigabe des Wirkstoffes ist nicht abschließend geklärt. Es existieren zwei vorherrschende Theorien, die beide zutreffen könnten, möglicherweise sogar als kombinierter Mechanismus.
– Die erste Theorie besagt, dass die Phospholipide des Liposoms in der Leber als Fette verarbeitet werden und im Zuge dieses Vorgangs den im Liposom enthaltenen Wirkstoff freigeben.
– Die alternative Theorie geht davon aus, dass die Zellen des Körpers die Phospholipide des Liposoms zur Reperatur ihrer Zellmembranen heranziehen und der enthaltene Wirkstoff im Zuge des Aufbrechens der Phospholipidhülle direkt in die Zellen wandert.
Unabhängig von der Funktionsweise des Wirkstofftrasports in die Zellen, stellt die liposomale Einkapselung die effizienteste Aufnahmemöglichkeit für Substanzen in den menschlichen Körper dar.
Eine ausreichende Versorgung mit Phospholipiden schützt vor vorzeitigen Alterungsprozessen
Wichtigstes Phospholipid im menschlichen Körper ist das sogenannte Phosphatidylcholin. Bei der Geburt bestehen rund 90 Prozent aller Zellmembranen im Körper aus diesem Stoff. Im Zuge des Alterungsprozesses nimmt dieser Anteil kontinuierlich ab. Daher sollte die regelmäßige Nahrungsaufnahme eine ausreichende Versorgung mit essentiellen Phospholipiden bereitstellen.
Phosphatidylcholin als Ganzes sowie auch seine einzelnen Bestandteile werden für viele wichtige Funktionen des Körpers benötigt, etwa für die Synthese wichtiger Botenstoffe, den sogenannten Prostaglandinen, welche beispielsweise die Kontraktion der Muskeln steuern. Cholin dient zur Synthese von Botenstoffen, welche die Kommunikation zwischen Nervenzellen und Muskelzellen regulieren. Daher ist dieser Stoff vor allem auch für die gesunde Funktion des kardiovaskulären Systems wichtig.
Die Zufuhr von Phospholipiden über Liposome stellt daher, ganz abgesehen von den nützlichen und gesundheitsfördernden Effekten des enthaltenen Wirkstoffes, einen äußerst positiven Beitrag zum eigenen Wohlbefinden und dem Erhalt dauerhafter Gesundheit dar.