Wissenschaftlich fundierte Entgiftung

Richtig entgiften ohne tagelanges Saft trinken

Natürlich sind Giftstoffe ein reales Problem, aber der einzige wirkliche Weg um diese aus dem Körper zu entfernen, ist die Erhöhung der Konzentration von Glutathion oder eines anderen Antioxidans aus der Gruppe der Multi-Thiole.

Die meisten anderen Entgiftungskuren, speziell die für die Leber, klingen zwar auf den ersten Blick einleuchtend, doch wenn man es genau nimmt, gibt es einfachere Wege zur Entgiftung, als tagelang auf feste Nahrung zu verzichten und nur noch wie ein Verrückter Fruchtsäfte zu trinken.

Eigentlich muss nur darauf geachtet werden, dass genug Flüssigkeit aufgenommen wird, diese regelmäßig durch Toilettengänge ausgeschieden wird, der Elektrolythaushalt ausgeglichen wird und die Konzentration von Glutathion im Körper gesteigert wird.

Dies kann erreicht werden, wenn die im Folgenden aufgelisteten Substanzen täglich während der Entgiftungsperiode zugeführt werden.

– NAC (N-Acetyl-L-Cystein) und zwar mindestens 1 – 2 Gramm pro Einzeldosis und ungefähr 5 Gramm pro Tag insgesamt. Bei einer Einzeldosis den Wert von 2 Gramm nicht überschreiten, da sonst der Mageninhalt übermäßig oxidiert werden könnte.

– 1200 mg Milchdistel in phytosomaler Form, 2 -3 Gramm bei Milchdistel in Standardform. Die Milchdistel regt die Produktion von Glutathion an, indem bestimmte Enyzme vermehrt aktiviert werden.

– 200 – 400 Mikrogramm Selen.

– Ungefähr 20 – 30 mg Zink.

Ein anderer, häufig nicht beachteter, Faktor für eine Entgiftung ist der Harnstoffzyklus. Durch die Beschleunigung dieses Zyklus kann giftiges Ammoniak schneller aus dem Körper abtransportiert werden.

Mit folgenden Mitteln lässt sich der Harnstoffzyklus ankurbeln

Durch zusätzliches Agmatin (ein decarboxyliertes Endprodukt der Aminosäure Arginin) kann die Funktion des Enzyms NAGS angeregt werden. Hierfür müssen 1,5 – 4,5 Gramm Agmatin pro Tag zugeführt werden. NAGS steht für N-Acetylglutamat-Synthase, dieses Enzym katalysiert die Produktion von Acetylglutamat (NAG) aus Glutamat und Acetyl-Co-Enzym A. NAGS regelt im wesentlichen die Geschwindigkeit des Harnstoffzyklus im menschlichen Körper.

Biotin wird ebenfalls zwingend zum Abbau von Ammoniak benötigt. Pro Tag reicht eine Dosis von 10 mg. Biotin kann übrigens auch für die Verstärkung von Finger- und Fußnägeln eingenommen werden, hierbei bemerkt man allerdings erst nach ungefähr 2 Monaten sichtbare Resultate.

Ornithin Alpha-Ketoglutarat, ein Salz aus 2 Ornithin-Molekülen und einem Alpha-Ketoglutarat-Molekül, wird vom Körper dazu benutzt, die Aminosäure Ornithin in Citrullin und dieses wiederum in Arginin umzuwandeln. Diese beiden Schritte brauchen jeweils Ammoniak auf, wodurch dieses im Anschluss über die Nieren aus dem Körper ausgeschieden wird. Die empfohlene tägliche Dosis für Ornithin AKG liegt zwischen 3 und 10 Gramm.

Carnitin ist ebenfalls ein wesentlicher Regelungsfaktor im Harnstoffzyklus. Sofern man nicht rund 200 Gramm rotes Fleisch (z.B. Steak) pro Tag konsumiert, besteht in der Regel ein Carnitin-Defizit. Generell empfiehlt es sich, direkt Acetyl-L-Carnitin (ALCAR) einzunehmen, denn dieses kostet ungefähr gleich viel wie normales L-Carnitin, dringt aber besser ins Gehirn ein und kann dort seine Acetylgruppen für die Produktion des Neurotransmitters Acetylcholin beisteuern. Dies ergibt einen zusätzlichen nootropischen Effekt, den herkömmliches L-Carnitin nicht bietet. Die empfohlene Dosis von Carnitin zur Beschleunigung des Harnstoffzyklus liegt bei 2 bis 4 Gramm pro Tag.