Auf die Frage hin, was denn Vitamin C eigentlich sei, würde die überwiegende Mehrheit der Menschen antworten, dass es ein Vitamin ist, welches gut gegen Erkältungen wirkt.
Hier hört das Wissen vieler Menschen leider auch schon auf.
Dabei ist Vitamin C an überaus vielen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt und seine positiven Effekte, besonders bei Krankheiten, wurden durch überraschend viele Studien dokumentiert.
Vitamin C ist einer der wichtigsten Nährstoffe für den Menschen und dessen Stoffwechsel, daher lohnt es sich, das eigene Wissen über Vitamin C und andere Super-Nährstoffe zu erweitern.
Vitamin C, auch (L)-Ascorbinsäure genannt, ist bei Zimmertemperatur ein fester, wasserlöslicher, geruchsloser sowie weißfarbener Stoff. Häufigstes vorkommendes Anion der Ascorbinsäure ist das Ascorbat, dieses verfügt, wie alle Salze der Ascorbinsäure, über die gleichen Eigenschaften wie Vitamin C in Reinform. Auch einige oxidierte Formen der Säure, wie etwa Dehydroascorbinsäure können eine Funktion als Vitamin C aufweisen. Stoffe, die bei leicht abgeänderter Molekülstruktur Eigenschaften als Vitamin aufweisen, werden als Vitamere bezeichnet.
Die Schmelztemperatur der Ascorbinsäure liegt bei 190 – 192° C. Da die OH-Gruppen der Substanz, unter Bildung von H3O+-Ionen, Protonen abspalten können, handelt es sich um eine Säure. Diese ist aufgrund ihrer Struktur leicht oxidierbar und wird daher als Reduktionsmittel in chemischen Prozessen und in der lebensmitteltechnischen Industrie als Antioxidans zur Präservation (Haltbarkeitmachung) von Lebensmitteln eingesetzt.
Der Name „Ascorbinsäure“ entstammt der lateinischen Bezeichnung für die Krankheit Skorbut (lat. scorbutus) ergänzt um die Vorsilbe „-a“ zur Bezeichnung einer umkehrenden Wirkung, demnach bedeutet Ascorbinsäure also „antiskorbutische Säure„.
Vitamin C macht mehr als 15.000 Stoffwechselprozesse überhaupt erst möglich
Vitamin C dient in vielen enzymatischen Reaktionen als wichtiges Coenzym, etwa für die Herstellung des Enzyms Prolyl-4-Hydroxylase, welches vom Körper für die Synthese von Kollagen benötigt wird. Sofern diese enzymatischen Reaktionen aufgrund eines Mangels an Vitamin Cgestört sind, tritt die Krankheit Skorbut auf. Auch bei der Wundheilung und als Antioxidans gegen oxidativen Stress in den Zellkernen spielt Vitamin C eine wichtige Rolle.
Auch in anderen Stoffwechselprozessen, wie dem Aufbau der Aminosäure L-Tyrosin, der Umwandlung des Neurotransmitters Dopamin zu Noradrenalin oder bei der Biosynthese von Carnitin wird Vitamin C unbedingt benötigt. Zusammen mit Niacin und Vitamin B6 steuert Vitamin C die Produktion von L-Carnitin, dieses wird für die Verbrennung von Fetten in den Muskelzellen benötigt.
Hätten Sie es gewusst ? Menschen produzieren kein eigenes Vitamin C im Körper
Im Gegensatz zu vielen Tierarten können Menschen (und einige andere Tierarten, etwa Menschenaffen, Fledermäuse oder Meerschweinchen) Vitamin C nicht im eigenen Körper herstellen, sondern müssen es über die Nahrung aufnehmen. Dafür kann das über die Nahrung aufgenommene Vitamin C, im Gegensatz zu den Tierarten, bei denen die Herstellung intern im Körper abläuft, von diesen Spezies besser verwertet werden.
Die maximale Menge an Vitamin C im Blutplasma ist größtenteils über die Funktion der Nieren bestimmt, überschüssiges Vitamin C wird üblicherweise innerhalb von 30 Minuten wieder ausgeschieden. Einzelne Gewebearten im Körper enthalten allerdings wesentlich mehr Vitamin C als das Blutplasma. Über 100-mal mehr Vitamin C als das Blut weisen etwa die Nebennieren, die Hypophyse, der Thymus oder die Retina des menschlichen Auges auf. Auch Gehirn, Lunge, Leber oder die Schilddrüse sowie die Bauchspeicheldrüse weisen 10 bis 50-mal mehr Vitamin C als das Blutplasma auf.
Wirksame Dosierungen sind kaum auf herkömmliche Weise erzielbar
Die von Ernährungswissenschaftlern häufig empfohlene Tagesdosis für Vitamin C in Höhe von 100 – 200 mg reicht zur Erzielung eines nachweisbar positiven Effekts auf die Gesundheit allerdings nicht aus. Nennenswerte Wirkungen entfalten sich erst durch sogenannte Megadosierungen in Höhe von mindestens etwa 1000 – 5000 mg pro Tag. Im Krankheitsfall kann der Vitamin C Bedarf des menschlichen Körpers in Einzelfällen bis auf 200 g (200.000 mg) pro Tag steigen. Derartige Dosierungen lassen sich allerdings durch eine Einnahme über Lebensmittel oder herkömmliche Nahrungsergänzungsmittel nicht erzielen.
Eine Einnahme über Nahrungsmittel würde die tägliche Verdauung von Unmengen an Lebensmitteln erfordern, die Vitamin C enthalten. Eine Zufuhr über herkömmliche Vitamin-C-Brausetabletten würde zu massiven Darmproblemen führen. Nur zwei Transportwege können Vitamin-C-Megadosierungen effektiv an den Körper liefern: Intravenöse Injektionen oder die in liposomalen Vitamin-C-Produkten enthaltenen Liposome.