Ein Liposom ist vereinfacht gesagt ein Mikrokörper (im Nanometermaßstab) welcher dem äusserst effizienten Transport von Wirkstoffen dient. In der Hülle eines Liposoms sind doppelschichtige Phospholipid-Moleküle enthalten, die sowohl über einen fettaffinen (lipophilen), als auch über einen wasseraffinen (hydrophilen) Teil verfügen, also einen sogenannten ambiphilen Charakter aufweisen. Sie können sowohl wasser- als auch fettlösliche Wirkstoffe in ihrem Inneren transportieren. Liposomen wurden ursprünglich zur Untersuchung der biophysikalischen Eigenschaften von Biomembranen eingesetzt. Darüber hinaus finden sie Anwendung im kosmetischen und im medizinischen Bereich sowie in der Nahrungsergänzungsmittel-Industrie.
Wann wurden Liposome erstmalig entdeckt ?
Entdeckt wurden Liposome im Jahr 1964 von dem Hämatologen Alec Douglas Bangham aus Großbritannien und seiner Arbeitsgruppe. Den eigentlichen Begriff „Liposom“ führte später Gerald Weissmann ein, der ebenfalls wesentlich an der Entdeckung der Liposome beteiligt gewesen ist. Hergestellt werden Liposome aus phospholipidhaltigen Lösungen, etwa gemahlenem Lecithin, welches mittels spezieller Hochdruckverfahren oder auch per Ultraschallbad zu Nanotransportkörpern (den Liposomen) geformt wird. Im Laufe des Herstellungsverfahrens wird der jeweilige Wirkstoff, welcher im Liposom transportiert werden soll, eingekapselt, beispielsweise Vitamin C beim liposomalen Vitamin C.
Wo werden Liposome überall angewendet ?
Durch die liposomale Form von wasserlöslichen Wirkstoffen können diese zielgerichtet an Stellen des Körpers transportiert werden, an denen sie wirken sollen bzw. gebraucht werden. Daher werden Liposome in erster Linie in Kosmetikprodukten, in der Pharmazie und zur Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln verwendet.
Liposome sind absolut verträglich und frei von Nebenwirkungen, weil sie der Haut und anderen Bestandteilen des menschlichen Körpers ähnlich sind, da die Zellmembranen dieser Gewebearten ebenfalls aus Phospholipiden bestehen.
Wie wirken Liposome ?
Liposome können auf verschiedene Weise wirken. Zum einen gibt es so genannte leere Liposome, die beispielsweise an die Haut Linolsäure abgeben und dadurch bei schuppiger Haut oder leichter Akne helfen können. Ein schadhafter Säureschutzmantel kann durch Liposome wiederhergestellt werden.
Wenn die Liposome als Träger für andere Substanzen dienen, wie etwa Kollagen, Panthenol oder Vitamine, tragen sie diese Substanzen an die gewünschten Stellen, indem sie die menschlichen Zellwände durchdringen und die Wirkstoffe in tiefere Gewebeschichten transportieren. Durch diesen Transportmechanismus erhöht sich die Bioverfügbarkeit der transportierten Wirkstoffe dramatisch.